Dein evm-PV-Lexikon: Alles, was Du zum Thema Photovoltaik-Anlagen wissen musst

Die wichtigsten Fragen und Antworten rund um die Photovoltaik

Wie funktioniert eine Photovoltaik-Anlage?

Eine Photovoltaik-Anlage besteht aus vielen Solarmodulen, die auf Dächern installiert werden. In den Modulen befinden sich Solarzellen, die zumeist aus dem Halbleiter Silizium gefertigt sind. Wann immer Lichtenergie auf diese Zellen trifft, entsteht Gleichstrom. Um ihn im Haus nutzen oder ans öffentliche Stromnetz abgeben zu können, muss der Gleichstrom aber erst in Wechselstrom umgewandelt werden: Das passiert im Wechselrichter. Dein eigener Ökostrom ist nicht nur günstig, sondern auch gut für die Umwelt. Und nicht zuletzt, das betont die Organisation Agora Energiewende, mache uns jede Wärmepumpe, jede Solarzelle und jedes Windrad unabhängiger von fossiler Energie. 


Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage?

Ja! Wer Ökostrom mit einer PV-Anlage erzeugt und diesen selbst verbraucht macht sich unabhängiger von fossilen Brennstoffen, steigenden Energiepreisen und leistet aktiven Klimaschutz.

In unserem Blog-Beitrag „Warum sich eine Photovoltaik-Anlage für dich lohnt!“ findest du alles Wichtige zu diesem Thema


Was ist die Abnahmegarantie?

Die Abnahmegarantie ist Bestandteil des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Sie verpflichtet die Stromnetzbetreiber, Strom aus erneuerbaren Energiequellen abzunehmen. Das gilt natürlich auch für den Ökostrom, den Du mit Deiner Photovoltaik-Anlage produzierst.

Jede Kilowattstunde (kWh), die Du nicht selbst verbrauchst, kannst Du ins öffentliche Stromnetz einspeisen. Dafür zahlt die Bundesnetzagentur die sogenannte EEG-Einspeisevergütung: Im Januar 2023 liegt diese für Anlagen bis 10 kWp bei 8,2 Cent je kWh. Nur zum Vergleich: 2004 erreichte die Einspeisevergütung mit 57,3 Cent je kWh ihren Höchststand. Dafür waren die Anschaffungskosten für Anlage ein Vielfaches teurer.

Auch wenn Du heute nicht mehr so viel für den eingespeisten Strom bekommst wie früher, kommen ein paar Hundert Euro im Jahr als Vergütung zusammen. Am meisten lohnt sich für Dich aber der Strom von Deiner Photovoltaik-Anlage, den Du selbst nutzt.

 

Was ist Ökostrom?

Ökostrom wird aus erneuerbaren Energien gewonnen: aus Wasser, Wind, Sonne und nachwachsenden Rohstoffen. Produziert wird der emissionsfreie, regenerative Strom mit Windrädern, in Wasserkraftwerken und mithilfe von Photovoltaik-Anlagen. In Biogasanlagen entsteht bei der Vergärung von Biomasse bzw. nachwachsenden Rohstoffen Biogas. Dieses nutzt man zur Erzeugung von Strom, zum Fahren oder als Erdgas-Ersatz.

Wie funktioniert ein Stromspeicher?

Ein Stromspeicher ist schon eine tolle Erfindung. Erzeugst Du mehr Strom als Du verbrauchen kannst, wandert der überschüssige Strom in Deinen Speicher. Sonnenstromproduzenten wie Du können immer darauf zugreifen, wenn ihre Anlage keinen Strom erzeugt: nachts zum Beispiel oder dann, wenn es mal wieder regnen sollte. Das erhöht Deine Unabhängigkeit beträchtlich, weil Du Deinen Eigenverbrauch mit dem Speicher nahezu verdoppeln kannst. Gut zu wissen: Für Einfamilienhäuser kommen Stromspeicher mit einer nutzbaren Kapazität von 5 bis 15 kWh infrage.

In diesem Interview mit unserem PV-Experten Thilo Walet erfährst Du, wann genau sich ein Speicher für Deine Photovoltaik-Anlage lohnt. 

Was versteht man unter Ab-/Verschattung?

Abschattung bedeutet, dass Bäume, Häuser oder auch der Schornstein auf dem eigenen Dach Schatten auf die Photovoltaik-Anlage werfen. Weil in solchen Fällen weniger Sonnenstrahlen auf die Module treffen, kann das zu einer geringeren Stromerzeugung führen. Die modernen Solarmodule, die heute für Photovoltaik-Anlagen verwendet werden, brauchen allerdings keine direkte Sonneneinstrahlung. Wenn ein kleiner Teil des Daches über den Tag leicht im Schatten ist, fallen die Einbußen gegenüber der direkten Sonneneinstrahlung recht gering aus. 

Was ist Autarkie?

Autarkie bedeutet Unabhängigkeit. Je mehr Strom Du mit Deiner PV-Anlage produzierst, desto autarker wirst Du. Bei besten Bedingungen und mit einem eigenen Stromspeicher kannst Du einen Autarkie-Grad von bis zu 80 Prozent erreichen. Und das bedeutet: 80 Prozent Deines jährlichen Strombedarfs produzierst Du selbst, die verbleibenden 20 Prozent, die Du vor allem im Winter und bei schlechtem Wetter brauchst, bekommst Du von uns, Deiner evm – natürlich aus 100 Prozent erneuerbaren Energiequellen!


Was bedeutet Eigenverbrauch?

Obwohl die Einspeisevergütung – also das Geld, das Du für Deinen ins öffentliche Netz abgegebenen Strom vom Netzbetreiber bekommst – in den vergangenen Jahren immer weiter gesunken ist, lohnt sich die Anschaffung einer Photovoltaik-Anlage trotzdem. Und zwar dann, wenn Du Deinen Eigenverbrauch zum Großteil selbst decken kannst, also Deinen Sonnenstrom selbst verbrauchst. Da lacht nicht nur die Sonne, sondern auch Du hast allen Grund zur Freude, weil Du Dich so unabhängiger von steigenden Strompreisen machst und gleichzeitig dem Klima etwas Gutes tust.


Was ist ein Energiemanager?

Ein Energiemanagementsystem hilft Dir, Deinen Eigenverbrauch intelligent zu steuern. Es überwacht und regelt dazu alle Energieflüsse, identifiziert automatisch Sparpotenziale und sorgt so dafür, dass Du Deinen Sonnenstrom effizient nutzen kannst. Den überschüssig produzierten Ökostrom von Deinem Dach leitet das System automatisch in Deinen Speicher oder – falls dieser voll ist oder Du kein solches Gerät hast – direkt ins öffentliche Stromnetz.

Wenn Du Deine PV-Anlage bei uns kaufst oder mietest ist das Sunny-Home-Portal immer kostenlos mit dabei. Was der Energiemager alles kann, erfährst Du auf unserem Blog.

 

Was ist die Energiewende?

Mit der Energiewende wollen wir unsere Energieversorgung in Deutschland auf erneuerbare Energie umstellen. Dieses Ziel der Bundesregierung gilt für den Stromsektor ebenso wie für die Wärme und den Verkehr. 

 

Was hat Photovoltaik mit Klimaschutz zu tun?

Erneuerbare Energie zu erzeugen und zu nutzen ist Klimaschutz pur. Wenn Strom aus Wasser-, Wind- oder Sonnenkraft hergestellt wird, entstehen keinerlei schädliche Emissionen – bei der Verbrennung von fossiler Energie jedoch schon.

Selbst wenn bei der Herstellung und dem Transport eines PV-Moduls Emissionen anfallen, produziert eine heute installierte Solaranlage während ihrer Lebensdauer mindestens zehnmal so viel Energie, wie für ihre Herstellung aufgewendet wurde.

 

Wozu braucht es einen Wechselrichter?

Der Wechselrichter ist ein wesentlicher Bestandteil von Photovoltaik-Anlagen. Er sorgt nicht nur dafür, dass der in den Solarzellen entstandene Gleichstrom zu Wechselstrom wird. Er ist außerdem dafür zuständig, dass alle Solarmodule bestmöglich kooperieren und so ihre volle Leistungsfähigkeit entfalten.

 

Muss eine Photovoltaik-Anlage gewartet werden?

Ja, eine regelmäßige Wartung der PV-Anlage ist wichtig! Eine sogenannte Sichtprüfung, die Fachbetriebe übernehmen, empfiehlt sich jedes Jahr. Am besten passiert das am Ende des Winters. Dann können die Module von Schmutz wie Laub, Vogelkot oder Staub entfernt und gleichzeitig überprüft werden, ob die Module korrekt befestigt sind. Bei Steildächern werden die Module automatisch durch den Regen gereinigt. Auch Schäden an Montagegestellen lassen sich dabei ebenso entdecken wie mechanische oder thermische Verspannungen, Kabel- oder Leitungsschäden und eventuell eindringende Feuchtigkeit. Wenn Du über die Jahre sinkende Erträge bemerkst, ist das meistens ein Zeichen dafür, dass die Anlage beschädigt ist: Dann ist eine schnelle Prüfung unabdingbar.

Gut zu wissen: Die regelmäßige Wartung gehört zu unserem Mietmodell dazu! 

 

Wie groß sollte eine Photovoltaik-Anlage sein?

Um eine Photovoltaik-Anlage auf Deinem Eigenheim anzubringen, muss Dein Dach als wichtige Voraussetzung über eine freie Fläche von circa 25 bis 30 Quadratmetern verfügen. „Frei“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass kein Schornstein, keine Gaube und kein Dachfenster im Weg sein dürfen. Der Hintergrund: Eine professionelle Photovoltaik-Anlage besteht aus mindestens 14 Modulen, die ausreichend Dachfläche benötigen. Dachentlüfter, die Feuchtigkeit unter der Dachdeckung ableiten und damit Schimmelbildung verhindern, stehen der Installation nicht im Wege. Sie werden bei der Montage direkt versetzt oder überbaut.

 

 

Wie lange dauert es, bis sich eine Photovoltaik-Anlage energetisch gerechnet hat?

PV-Anlagen amortisieren sich bei uns in Deutschland energetisch in etwa zwei Jahren. Nach dieser Zeit hat die Anlage so viel Energie produziert, wie für ihre Herstellung, den Betrieb und die Entsorgung aufgewendet werden muss. Die Lebensdauer der Solarmodule liegt bei circa 25 bis 30 Jahren. Das bedeutet: Eine heute installierte Solaranlage produziert während ihrer Lebensdauer mindestens zehnmal so viel Energie, wie für ihre Herstellung aufgewendet wurde.

 

Wieviel CO2 lässt sich mit Photovoltaik pro Jahr einsparen?

2020 wurden durch die Stromerzeugung über Photovoltaik in Deutschland 34,9 Millionen Tonnen CO2 vermieden. Eine 8-Kilowatt-Anlage auf dem Dach eines Einfamilienhauses spart pro Jahr rund fünf Tonnen CO2 ein. Um dieselbe Menge an Treibhausgasen zu binden, müssten laut dem Wald-Zentrum der Universität Münster etwa 400 Buchen gepflanzt werden.

 

Lässt sich der Strombedarf der Erde nur mit Sonnenlicht decken?

Die Sonne strahlt jede Sekunde 20 000 Mal so viel Energie ab, wie die Menschheit seit Beginn der Industrialisierung als Primärenergie verbraucht hat. Auf der rund 150 Millionen Kilometer entfernten Erde kommt aber nur ein Bruchteil dieser Strahlungsleistung an. Die Menge variiert je nach Ort: von durchschnittlich zwei Kilowattstunden (kWh) pro Tag und Quadratmeter in Nordschweden bis zu sechs kWh in der Sahara. In Deutschland sind es etwa drei kWh. Photovoltaik-Module wandeln etwa 20 Prozent der eintreffenden Sonnenenergie in Strom um. Diese Energie bietet ein enormes Potenzial: Forscher haben errechnet, dass sich mit Dachsolaranlagen der gesamte globale Elektrizitätsbedarf decken ließe.

 

Wie sollte mein Dach ausgerichtet sein, um möglichst viel Solarertrag zu erzielen?

Früher wurden Photovoltaik-Anlagen so geplant, dass das Dach nach Süden zeigte, 30 Grad geneigt war und nicht durch Bäume, Leitungen oder gegenüberliegende Gebäude verschattet wurde. Neue Solarmodule benötigen jedoch keine direkte Sonneneinstrahlung. Das hat in den vergangenen Jahren dazu geführt, dass sich Photovoltaik-Anlagen auf viel mehr Dächern lohnen. Für die maximale Ausbeute ist es sogar von Vorteil, wenn die Solarstrom-Anlage eine Ost-West-Ausrichtung hat. Denn sie produziert dann vom frühen Morgen und bis in die späten Abendstunden Strom. Übrigens eignen sich auch Flachdächer prima für Sonnenstrom-Anlagen – sofern ihre Statik das zusätzliche Gewicht trägt. Die Solarmodule lassen sich mithilfe von Montageständern optimal zur Sonne ausrichten.

Du willst prüfen, ob Dein Dach für eine PV-Anlage geeignet ist? Das geht in wenigen Schritten unter www.solarkataster.rlp.de


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