Die Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren stark verändert. Johanna Jung, Markus Cramer und Thomas Hans erzählen, wie sie von mobiler Arbeit und flexiblen Arbeitszeiten profitieren. Und warum der Austausch im Büro trotzdem unverzichtbar ist.
»Arbeit ist sehr wichtig – aber nicht das Einzige im Leben.«
Von der Vollzeit-Führungskraft zum Teilzeit-Manager im Homeoffice: Mit der Geburt seines Sohnes haben sich die Prioritäten für Markus Cramer radikal verschoben. Ein beruflicher Rückschritt? Nein, ein Riesengewinn, findet der 47-Jährige.
Du bist seit zwei Jahren Vater eines kleinen Sohnes. Hast du als Papa etwas gelernt, das dir auch im Beruf hilft?
Ich habe gelernt, Dinge zu relativieren – und es fällt mir leicht, nach der Arbeit abzuschalten. Die Prioritäten verschieben sich einfach deutlich. Letztens hat sich der Kleine am Ohr gestoßen, es musste geklebt werden. Das hat mich drei Tage beschäftigt.
Du hast deinen alten Job als Führungskraft in Vollzeit aufgegeben und arbeiten jetzt bei uns als Projektmanager in Teilzeit ohne Führungsverantwortung. Ein Rückschritt?
Auf keinen Fall. Ich war vorher Marketingleiter in einem B2B-Unternehmen und hatte eine 50- bis 60-Stunden-Woche. Abends bin ich um 19:00 Uhr nach Hause gekommen. Heute arbeite ich wie meine Frau 30 Stunden in Teilzeit und habe keine Führungsverantwortung mehr. Dadurch habe ich die Chance, mehr Zeit mit meinem Sohn und meiner Frau zu verbringen. Damit kein falscher Eindruck entsteht: Ich arbeite mit großer Leidenschaft bei der evm. Durch die Reduzierung meiner Arbeitszeit kann ich Familie und Beruf besser unter einen Hut bekommen und sehen, wie mein Sohn aufwächst. Ich habe auch mehr Zeit für meine 86-jährige Mutter. Das ist ein Luxus, den ich mir gern gönne und der mir den Verzicht auf einen Teil des Gehalts wert ist.
Waren Homeoffice und Teilzeit eine bewusste Entscheidung?
Ja. Ich würde heute in keinem Unternehmen mehr arbeiten wollen, das mir das nicht bietet. Es ist ein Riesengewinn an Lebensqualität und ermöglicht mir eine andere Flexibilität: An manchen Tagen arbeite ich länger, an anderen Tagen kann ich mir dafür einen Ausgleich nehmen – zum Beispiel, wenn die Kita geschlossen ist oder ein Arztbesuch ansteht. Das hilft mir, meinen Alltag besser zu organisieren.
Wie bist du zu deiner Stelle bei uns gekommen?
Eher zufällig. Ich war vor zehn Jahren auf Agenturseite für die evm tätig – und der Kontakt ist nie abgerissen. In einem Gespräch kam dann auf, dass die evm jemanden für digitale Sonderprojekte sucht. Und ich wollte als Vater künftig gern in Teilzeit arbeiten. Das hat dann perfekt gepasst: Drei Wochen vor meinem ersten Arbeitstag wurde mein Sohn geboren.
Wie organisierst du deine Arbeit?
Ich arbeite drei Tage pro Woche von zu Hause aus, an den anderen beiden Tagen im Büro in Koblenz. Wir haben zwei Verwaltungsstandorte. An einem habe ich einen festen Arbeitsplatz. An dem anderen einen, den ich bei Bedarf buchen kann. Das nennt sich bei uns Arbeitsinsel: ein höhenverstellbarer Schreibtisch mit zwei Bildschirmen, Maus, Tastatur und Telefon. Diese Plätze sind speziell für Mitarbeiter eingerichtet, die oft daheim arbeiten und nur gelegentlich ins Büro kommen.
Arbeitest du lieber von zu Hause aus oder im Büro?
Beides hat seine Vorteile. Zu Hause bin ich schneller und effektiver, da ich mich super auf die Arbeit konzentrieren kann. Allerdings habe ich weniger Austausch mit Kollegen. Im Büro bekomme ich mehr mit, was die anderen machen, und kann mich über neue Ideen austauschen. Die Kombination ist ideal für mich.
Was zeichnet die evm für dich als Arbeitgeber aus?
Sie ist ein sicherer und zuverlässiger Arbeitgeber. Gerade in Zeiten, in denen eine Krise die nächste jagt, finde ich es als Familienvater ein gutes Gefühl, zu wissen: Ich werde auch in Zukunft eine sinnvolle Aufgabe im Unternehmen haben. Das Arbeitsklima ist fair, nett, offen, konstruktiv – und wir haben viel Spaß zusammen!
»Das erste halbe Jahr ist wie im Flug vergangen.«
Johanna Jung ist 19 Jahre alt und macht ein duales Studium und ihre Ausbildung bei uns. Erfahre, wie es ihr seit dem Ausbildungsbeginn ergangen ist.
Ich habe im August 2023 eine Ausbildung als Industriekauffrau bei der evm begonnen. Die Zeit ist seitdem wie im Flug vergangen. Es fühlt sich gar nicht an wie ein halbes Jahr. Ich war schon in drei Abteilungen, lerne jeden Tag neue Leute und Themen kennen. Als Auszubildende arbeite ich fast ausschließlich im Büro. Dadurch habe ich immer Ansprechpartner, die mir Dinge erklären oder Fragen beantworten. Gerade wenn man neu im Unternehmen ist, finde ich das sehr wichtig. Auch unter den Auszubildenden tauschen wir uns sehr viel aus. Entweder wir sehen uns am Arbeitsplatz oder im freiRAUM, dem Eingangsbereich am Standort Schützenstraße. Dort gibt’s Sitzmöglichkeiten und eine Kaffeeküche: Ein prima Ort für Pausen oder wenn man die Kollegen im Großraumbüro nicht beim Videocall stören möchte. Darüber hinaus haben wir viele gemeinsame Projekte: Wir organisieren die Einführungstage für die neuen Azubis, machen Ausbildungsfahrten oder gehen nach Feierabend zum Bowling. Vor allem aber gibt es viele berufliche Herausforderungen, denen ich mich mit großer Leidenschaft widme. Bei der evm als Energieversorger gibt es jede Menge spannende Projekte. Parallel zur Ausbildung beginne ich in diesem Jahr ein Studium zum Bachelor of Science – Business Administration an der Hochschule Koblenz. Ich liebe Zahlen, das war schon in der Schule so. Jetzt kann ich diese Leidenschaft im Studium und Beruf ausleben. Ich habe mich bewusst für ein duales Studium entschieden: So lerne ich nicht nur die Theorie, sondern auch die Praxis kennen. Außerdem ist es gut, schon Geld zu verdienen und im Berufsleben zu stehen.
»Ich kann die Zeit besser nutzen.«
Thomas Hans ist Monteur bei der der Energienetze Mittelrhein. Er nutzt häufig den „Start aus der Fläche“. Was das ist und wie er davon profitiert, erfährst du hier.
Als Monteur in der Erdgassparte kontrolliere ich zum Beispiel Hausanschlüsse, wechsle Druckregler oder befahre Gasleitungen und schaue, ob alles in Ordnung ist. Hin und wieder werde ich auch bei Notfällen gerufen, wenn ein Kunde Gasgeruch meldet. Vor etwa vier Jahren wurde bei uns das Projekt „Start in der Fläche“ eingeführt: Das bedeutet, dass ich alle notwendigen Informationen aufs Tablet geschickt bekomme und dann direkt zur Baustelle fahren kann. Ursprünglich war das Projekt gedacht, um während der Corona-Pandemie die Ansteckungsgefahr unter den Kollegen zu verringern. Aber dann hat es sich auch nach der Pandemie etabliert. Für mich ist es viel komfortabler und effizienter, direkt von daheim zu starten. Früher mussten die Monteure erst in die Firma fahren, um sich die Aufträge und Adressen abzuholen. Mich würde das eine Dreiviertelstunde Fahrt mit dem Auto kosten. Die Zeit kann ich besser nutzen! Jetzt fahre ich nur noch ein bis zwei Mal die Woche zum Hahner Stock, unserem Stützpunkt, um Beispiel Material aus dem Lager zu besorgen. Ich wohne fast mittig zwischen den Verbandsgemeinden Westerburg und Rennerod, die ich betreue. Dadurch und durch die Arbeit mit dem Tablet habe ich extrem kurze Wege. Ich nutze das Gerät auch, um mir den Verlauf von Erdgasleitungen am Bildschirm anzuschauen. Oder um Fotos zu machen und direkt im System zu hinterlegen. Das mobile Arbeiten mit dem Tablet ist für mich ein echter Gewinn!“