Nach dem verheerenden Unwetter im Kreis Ahrweiler zeigt sich langsam das ganze Ausmaß der Schäden am örtlichen Erdgasnetz. So ist eine Leitung im Bereich der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler gerissen, sodass das komplette Stadtgebiet sowie Orte in der Grafschaft seit Donnerstag nicht mehr mit Erdgas versorgt werden. Für die betroffenen Bürger bedeutet dies, dass sie kein warmes Wasser mehr beziehen können. Für Betriebe, die Erdgas für ihre Produktionsprozesse benötigen, hat dies den Ausfall ihrer Produktion zur Folge.
Nach einer ersten Einschätzung des Schadensbilds geht die Netzgesellschaft der Energieversorgung Mittelrhein (evm) davon aus, dass mehrere Kilometer Gasleitungen komplett neu gelegt werden müssen. Das hat eine längere Bauzeit zur Folge. „Wir können aktuell noch nicht abschätzen, wie lange sich diese Arbeiten hinziehen werden“, berichtet Pressesprecher Marcelo Peerenboom. „Wir müssen aber leider von mehreren Wochen, wenn nicht sogar Monaten ausgehen.“ Die Bürger in Bad Neuenahr-Ahrweiler müssen sich also darauf einstellen, dass sie längere Zeit kein Erdgas beziehen können.
Lösung für die Grafschaft
Unterdessen zeichnet sich für einige Orte in der Grafschaft eine Lösung ab. Die enm-Monteure werden dort durch spezielle Netzmaßnahmen Teile der Erdgasversorgung wiederherstellen können. „Dies wird voraussichtlich noch im Lauf des Tages erfolgen, spätestens aber am Samstag“, erläutert Peerenboom. Mitarbeiter der Netzgesellschaft werden am Freitag die einzelnen Haushalte in den betroffenen Orten aufsuchen, um zunächst die Hausanschlüsse zu schließen. Dies dient der Vorbereitung einer Umschaltung, wonach die Gasversorgung dann wieder in Betrieb genommen werden kann. Dort, wo die Mitarbeiter niemanden antreffen, hinterlassen sie Hinweiszettel mit der Bitte, sich umgehend bei der enm zu melden. Das Haribo-Werk wird allerdings weiter ohne Gasversorgung bleiben.