BOPPARD. Vier Bundesländer, 675 Kilometer, rund 100 Radlerinnen und Radler – und ein zentrales Thema: die Energiewende. Auf Einladung des Landesverbands Erneuerbare Energien sind derzeit Interessierte vom Münsterland bis nach Bayern unterwegs, um sich über Projekte im Bereich der erneuerbaren Energien zu informieren. Am Mittwoch, 30. August, machte der Tross auf dem Gelände der Biogasanlage im Industriepark Boppard-Hellerwald Halt.
Dr. Steffen Weil, Leiter des Bereichs Energieerzeugung bei der Energieversorgung Mittelrhein (evm), begrüßte die Teilnehmer der Tour „Energiewende erFAHREN“ in Boppard und erläuterte, wie dort seit nunmehr genau zehn Jahren aus Mais, Gras, Getreide und anderen nachwachsenden Rohstoffen Biomethan in Erdgasqualität entsteht. Landwirte aus der Region liefern Tag für Tag im Schnitt 175 Tonnen Substrat in der Biogasanlage an. Aus diesen Rohstoffen gewinnt das evm-Tochterunternehmen BEE Bioenergieerzeugung Koblenz GmbH (BEE) in einem mehrstufigen Gärverfahren das Biorohgas, das nach entsprechender Aufbereitung ins Erdgasnetz eingespeist wird.
Wie Dr. Weil den Teilnehmern der Energiewende-Radtour erklärte, produziert die Biogasanlage bis zu 60 Millionen kWh Energie, die für die Wärmeversorgung von 7000 Haushalten und die Stromversorgung von 2000 Haushalten ausreichen. „Unsere Anlage, in die wir vor zehn Jahren rund 17 Millionen Euro investiert haben, beweist, dass es sich lohnt, nachwachsende Rohstoffe für die Energieversorgung einzusetzen.“ Interessiert nahm die Gruppe auf, dass die evm aktuell prüft, in Boppard auch eine Power-to-Gas-Anlage zu errichten, die synthetisches Biomethan erzeugen soll.
Daten und Fakten
- Eigentümer: BEE Bioenergieerzeugung Koblenz GmbH
- Netzeinspeisung: Energienetze Mittelrhein GmbH & Co. KG
- Inbetriebnahme: 2013
- Einsatzstoffe: Nachwachsende Rohstoffe (Mais-, Gras-, Getreide- und Ganzpflanzensilage etc.), ca. 54 000 t pro Jahr
- Erzeugungsleistung: 700 Normkubikmeter pro Stunde Bio-Erdgas
- Jahresproduktion: 60 Mio. kWh (Versorgung von ca. 2000 Haushalten)