RHEIN-LAHN-KREIS. Sollte man Pflanzen nach dem Mondkalender düngen? Können Pilze Plastik fressen? Lässt sich aus Abwasser Energie gewinnen? Mit diesen und vielen weiteren Fragen haben sich Schülerinnen und Schüler in den vergangenen Monaten auseinandergesetzt. Beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ und „Schüler experimentieren“ in den Räumen der Hochschule Koblenz konnten sie jetzt die Ergebnisse ihrer Projekte präsentieren – und dabei nicht selten die Fachjurys ins Staunen versetzen. Christian Schröder von der Energieversorgung Mittelrhein (evm) war als Wettbewerbspate begeistert: „Ich bin wirklich beeindruckt von eurem Ideenreichtum. Heute gibt es für mich nur Gewinner“, sagte er zu Beginn der Preisverleihung. Die evm richtet den Wettbewerb seit mehr als 20 Jahren aus.
Unter den insgesamt 156 Kindern und Jugendlichen waren auch etliche aus dem Rhein-Lahn-Kreis, einige sogar unter den Siegern: Dazu zählen Enjo Westphal, Gero Hanrath und Thorben Weinhold vom Johannes-Gymnasium Lahnstein eine Balkonaufzuchtstation. Dabei handelt sich um ein überwachtes Gewächshaus, das ideale Bedingungen für Jungpflanzen bietet und zudem solarbetrieben ist. Die Idee beeindruckte die Jury so sehr, dass sie dem Trio Platz eins zusprach. Die Jungs sind daher nun auch beim Landeswettbewerb am 25./26. April in Ingelheim am Start.
Eine weitere Gewinnerin aus der Rhein-Lahn-Kreis ist Klara Weiß aus Lahnstein. Gemeinden mit Anna Thielen und Kari Kläsen von der Schönstätter Marienschule stellte sie elektrisch leitende Farbe her. „Im Naturwissenschaft-Unterricht haben wir uns gedacht, dass es viel einfacher für das Themenfeld Strom und Stromkreise wäre, wenn man die Stromkreise wie im Buch dargestellt einfach in sein Heft übertragen könnte“, erläuterten die drei Schülerinnen. Daher versuchten sie, elektrisch leitende Farbe herzustellen – mit Erfolg. Auch sie haben sich für den Landeswettbewerb qualifiziert.
Bei Schüler experimentieren waren Martha Brunn und Charlotte Hehenkamp im Bereich Biologie erfolgreich und landeten auf dem ersten Platz. Die beiden Schülerinnen des Johannes-Gymnasiums in Lahnstein untersuchten, ob es sinnvoll ist, Weizenpflanzen nach dem Mondkalender zu düngen. „Das wird in der Demeter-Landwirtschaft so gemacht, und wir wollten wissen, ob die Pflanzen tatsächlich besser wachsen, wenn bei abnehmendem Mond gedüngt wird“, erklärte die elfjährige Martha. Ihre Versuchsreihe bestätigte diese These. Die beiden Schülerinnen sind aufgrund ihres Erfolgs nun beim Landeswettbewerb am 25./26. April in Ingelheim am Start.
Wettbewerbspate Christian Schröder drückt nun allen Gewinnern die Daumen für den Landeswettbewerb: „Vielleicht sind sie am Ende ja so erfolgreich wie vor einigen Jahren Jan Heinemann, der es mit seinem Löschigel sogar bis zum Bundessieg brachte und inzwischen auf Basis seiner Erfindung eine eigene Firma gegründet hat.“