KOBLENZ. Der nächste Meilenstein ist erreicht: Ab sofort gelangt das Trinkwasser für die Bürgerinnen und Bürger auf der Insel Niederwerth durch den neu gebauten Tunnel von Wallersheim zu den einzelnen Haushalten. Bisher kam das Trinkwasser über eine Leitung, die von Ehrenbreitstein über Vallendar auf die Rheininsel führt, zu den Abnehmern. „Wir sind froh, dass die Einbindung der neuen Leitung an das Wassernetz in Koblenz-Wallersheim reibungslos funktioniert hat und wir damit einen großen Schritt weitergekommen sind“, erklärt der Sprecher der Energieversorgung Mittelrhein, Marcelo Peerenboom.
Um die neue Leitung einzubinden, musste die evm für einen Tag die Wasserversorgung in Teilen von Wallersheim unterbrechen. „Es handelt sich hier gewissermaßen um eine Operation am offenen Herzen. Um die beiden Leitungen verbinden zu können, durfte die bestehende Leitung nicht unter Druck stehen“, erläutert Peerenboom. Zuvor hatten die Rohrbauexperten der Koblenzer Firma Herrmann ein rund 1200 Kilogramm schweres Schieberkreuz in die Verbindungsstelle an der Kreuzung Fritz-Ludwig-Straße/Hans-Böckler-Straße herabgelassen. Das Einführen der im Erdreich verbauten Rohre war dann echte Millimeterarbeit. Am späten Nachmittag war es geschafft und es hieß: Wasser marsch.
Die neue Zuleitung nach Niederwerth ist nicht nur ein wichtiger Beitrag zur Versorgungssicherheit, sondern auch zur Energieeinsparung: Bislang musste die evm als Betriebsführerin der Vereinigten Wasserwerke Mittelrhein (VWM) das Trinkwasser für die Verbandsgemeinde Vallendar von Ehrenbreitstein über den Hochbehälter Niederberg auf 217 Meter hochpumpen und dann nach Vallendar wieder herunterführen. Nunmehr kann das Wasser ohne die Überwindung von Höhenunterschieden über das Koblenzer Netz von Wallersheim aus auf die Insel gelangen.
Im nächsten Schritt lässt die evm eine weitere Rheinüberquerung von Niederwerth nach Vallendar bauen. Der Start der Bauarbeiten ist für Juli vorgesehen.