LAHNSTEIN. Die Energieversorgung Mittelrhein (evm) hat gemeinsam mit vier Kommunen und einem Privateigentümer die Weichen für das zentrale Energiewendeprojekt in der Stadt Lahnstein und der Verbandsgemeinde Bad Ems-Nassau gestellt. Gemeinsam unterzeichneten sie in der Lahnsteiner Stadthalle Gestattungsverträge für den Windpark Lahnhöhe. Bis zu 16 Windenergieanlagen sollen voraussichtlich ab 2028 Ökostrom für die Region produzieren.
Mit diesem Windpark wollen die Partner einen nennenswerten Beitrag zum Ausbau Erneuerbarer Energien leisten. „Es handelt sich hier um das größte Projekt, das wir als evm in der Region anstoßen. Wir erwarten einen Energieertrag von rund 260 Millionen Kilowattstunden im Jahr. Dies reicht aus, um 200.000 Menschen mit Strom zu versorgen“, erklärt evm-Vorstandsmitglied Christoph Hesse. Der Lahnsteiner Oberbürgermeister Lennart Siefert ergänzt: „Wenn man bedenkt, dass der Rhein-Lahn-Kreis rund 125.000 Einwohner hat, ist das Projekt ein wirkungsvoller Beitrag zur Energiewende.“
Neben der Stadt Lahnstein haben auch die Ortsgemeinden Becheln, Frücht und Schweighausen das Angebot der evm angenommen, auf kommunalen Flächen diesen Windpark zu errichten. Hinzu kommen Flächen, die sich im Besitz von Sebastian Graf von Kanitz befinden. Die Ortsbürgermeisterinnen Michaela Lehmler (Becheln) und Sonja Puggé (Schweighausen), Ortsbürgermeister Andreas Schilbach (Frücht) und Sebastian Graf von Kanitz sind sich einig: „Da die Kommunen vor großen finanziellen Herausforderungen stehen, sollen die Pachtzahlungen der evm eine wichtige Einnahmequelle darstellen. Gleichzeitig wird die regionale Wertschöpfung gestärkt und wir leisten einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele.“
Der Unterzeichnung der Gestattungsverträge war eine umfangreiche Restriktionsanalyse und Identifikation von sogenannten Potenzialflächen für die Windenergienutzung seitens der evm vorangegangen. „Dabei wurden beispielsweise einzuhaltende Mindestabstände zur Wohnbebauung gewahrt und Ausschlussflächen des Naturschutzes oder der angrenzenden UNESCO-Welterbestätte Oberes Mittelrheintal berücksichtigt“, berichtet Christoph Hesse. Im Ergebnis konnten Potenzialflächen identifiziert werden, die für die Errichtung moderner Windenergieanlagen sehr gut geeignet sind. Demnach können aktuell bis zu 16 Anlagen entstehen: neun in Lahnstein, jeweils zwei in Schweighausen und Becheln sowie drei in Frücht.
Nach der Unterzeichnung der Gestattungsverträge werden nun seitens der evm die nächsten Schritte angegangen. Konkret werden beispielsweise weitere Planungsunterlagen erstellt und notwendige Gutachten eingeholt. Sollten keine Verzögerungen in der Projektentwicklungs- und Umsetzungsphase eintreten, dann könnten sich 2028 Windräder auf der Lahnhöhe drehen. Diese sollen eine Nabenhöhe von rund 180 Meter haben und insgesamt rund 270 Meter hoch sein.