Jugend forscht: Lahnsteinerinnen überzeugen die Jury

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RHEIN-LAHN-KREIS. Wie lässt sich Frischhaltefolie aus nachwachsenden Rohstoffen herstellen? Wie ist es um die Brutvögel im Lahnsteiner Naturschutzgebiet bestellt? Wie werden Steine rund? Aus diesen und vielen weiteren Fragen haben rund 120 Nachwuchsforscherinnen und -forscher aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz Antworten gemacht. Im Rahmen des Koblenzer Regionalwettbewerbs von „Jugend forscht“ präsentierten sie jetzt ihre Projekte in den Räumen der Hochschule Koblenz und stellten sich den Bewertungen der Fachjurys. Am Ende qualifizierten sich 18 Kinder und Jugendliche für den Landeswettbewerb und sind damit eine Runde weiter.

In den Gängen der Hochschule auf der Karthause war ordentlich was los, als die jungen Talente ihre Experimente aufbauten und später fachkundig erläuterten. In der einen Ecke roch es nach frischen Waffeln – gebacken mit Insektenmehl, während es in der anderen es nach Parfüm duftete, für dessen Herstellung Kräuter, Blätter und Blütenreste verwendet wurden. Der neue Patenbeauftragte des Wettbewerbs, Marcelo Peerenboom von der Energieversorgung Mittelrhein (evm), zeigte sich bei einem Rundgang ganz begeistert: „Es ist beeindruckend, mit welcher Kreativität die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ans Werk gegangen sind. Viele beschäftigen sich mit Fragen der Nachhaltigkeit, der Ressourcenschonung und dem Erhalt unserer Lebensgrundlagen. Das ist ermutigend und macht mir Hoffnung für die Zukunft.“ Die evm richtet den Wettbewerb seit mehr als 20 Jahren aus und fördert damit den Wissenschaftsnachwuchs in der Region.

Auch der Präsident der gastgebenden Hochschule, Professor Dr. Karl Stoffel, war angetan: „Jugend forscht steht für Neugier, Innovationsgeist und wissenschaftliche Exzellenz – Werte, die auch an unserer Hochschule eine zentrale Rolle spielen. Wir sind stolz darauf, mit einem vielfältigen Rahmenprogramm dazu beizutragen, dass Schülerinnen und Schüler die spannende Welt der Wissenschaft und Forschung hautnah erleben können. Möge dieser Wettbewerb ein inspirierender Schritt auf dem Weg in eine vielversprechende Zukunft sein.“

Gewinner aus Lahnstein

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Jule Hümmerich erhob den Bestand an Brutvögeln im Naturschutzgebiet Koppelstein-Helmestal. 

Unter den Gewinnern ist auch Jule Hümmerich vom Johannes-Gymnasium in Lahnstein. Die 19-Jährige untersuchte den Brutvogelbestand im Naturschutzgebiet Koppelstein-Helmestal. „Mich beschäftigt die Frage, wie man dem Artensterben entgegenwirken kann“, erklärte die Gymnasiastin ihre Motivation. Wie sie feststellte, sind die vorliegenden Daten stark veraltet, sodass sie den Bestand neu erfasste. Ergebnis: Blaumeisen, Buntspechte und andere sind nun häufiger zu finden, während Arten wie die Nachtigall oder die Klappergasmücke im Bestand deutlich zurückgegangen sind. Mögliche Gründe sind das Verschwinden einiger Feuchtgebiete und die zunehmende Verbuschung in diesem Naturschutzgebiet. Die Jury konnte Jule Hümmerich überzeugen; sie kam auf den ersten Platz im Fachgebiet Biologie.

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Dana Michelle Raue konstruierte mit einfachen Mitteln ein Photometer, das für den Einsatz im Unterricht geeignet ist. 

Auch die Entwicklung eines „DIY-Photometers für den Schuleinsatz“ von Dana Michelle Raue vom Johannes-Gymnasium beeindruckte die Jury. Ihr Ansatz ist ein ganz pragmatischer: „Photometer sind in Schulen nicht häufig zu finden, weil die Anschaffungskosten recht hoch sind. Aber sie sind wichtig, um im Chemie-Unterricht Lichtintensitäten analysieren zu können“, erklärt sie. Mit wenigen Bauteilen, die keine zehn Euro kosten und jeder Schüler mitbringen kann, konnte sie ein Photometer selbst bauen, das zwar nicht ganz so exakt misst wie ein Profigerät, aber für den Unterrichtseinsatz sehr gut geeignet ist. Das sah die Jury auch so und würdigte die Arbeit mit Platz eins.

Siegerliste

Landeswettbewerb

Der Landeswettbewerb von Jugend forscht findet vom 8. bis 10. April bei der BASF in Ludwigshafen statt. Die Jüngeren (bis 14 Jahre) sind bei „Jugend forscht junior“ am 8./9. Mai bei Boehringer Ingelheim an der Reihe. „Ich drücke gemeinsam mit unseren Wettbewerbsleitern Julia Zander und Helmut Meixner allen unseren Regionalsiegern fest die Daumen und hoffe, dass sich einige dort für den Bundeswettbewerb qualifizieren“, so Patenbeauftragter Marcelo Peerenboom.