Besondere Kita
Im Schatten der Marksburg befindet sich die gleichnamige Kindertagesstätte. Der Zusatz Biberbau hängt mit der Geschichte der Namensgebung zusammen. MarksburgKita und Biberbau (Bildung Betreuung Erziehung) erzielten die meisten Stimmen bei einer Abstimmung. So entschied man beide Namen aufzunehmen.
Der im August 2014 eröffneten Kita liegt es am Herzen, eine Gemeinschaft mit Kindern, Familien, Erziehern und Erzieherinnen sowie dem Träger zu bilden. Anfang März 2015 ist sie aus den beiden Räumen der benachbarten Marksburgschule in die großzügige Kita gezogen.
Seit August 2021 finden insgesamt fünf Gruppen in der um ein weiteres Stockwerk gewachsenen Kindertagesstätte Platz.
82 Kinder besuchen momentan die Kindertagesstätte und es gibt genug Personal, das sich um die Jungen und Mädchen kümmert. Die Kita teilt sich nach wie vor mit der Grundschule den Schulhof beziehungsweise das Außengelände.
Das ist den Pädagogen wichtig:
„Wir begleiten, unterstützen und fördern das Kind in all seinen Facetten. Wir arbeiten nah an den Familien, um ein bestmögliches und familienfreundliches Umfeld zu schaffen. Unsere Haltung ist geprägt von Toleranz und Hilfsbereitschaft, Achtung der Mitmenschen, Natur und der Lebewesen und von Liebe und Aufmerksamkeit zu anderen. Die Stärkung von sozialen und emotionalen Kompetenzen lässt Integration Alltag werden. Eigenständiges Handeln und Denken sowie das Entwickeln von Neugierde und Fantasie zur Förderung der Individualität erleichtert die Auseinandersetzung mit der Welt. Die Orientierung an der Lebenswelt der Kinder spielt immer wieder eine große Rolle.“
Besonderes Projekt
Der MarksburgKita Biberbau steht ein alter, restaurierungsbedürftiger Bauwagen zur Verfügung. Das Kinderparlament der Kita ist in die Pläne involviert und erarbeitet mit allen Kindern, Erziehern und Erzieherinnen der Einrichtung die Gestaltung des Bauwagens.
Die Kinder sprudeln vor Ideen, die alle gehört, dokumentiert und ausgestellt wurden und in die Umsetzung einfließen. Im Laufe der Restaurierung gibt es immer wieder Wahlen, um gemeinsame Schritte zu entscheiden.
Der Bauwagen soll von außen abgeschliffen und bunt lackiert werden. Außerdem benötigt er eine neue Regenrinne. Im Inneren soll er gedämmt und mit neuen Fenstern und/oder einer Dachluke ausgestattet werden. Die genaue Innenraumgestaltung wird noch erarbeitet.
Auf alle Fälle wird viel Farbe ins Spiel kommen. Der Bauwagen soll nicht einfarbig werden oder bleiben. Die Wände im Inneren werden mit Kinderbildern – also Fotos von den Kindern – tapeziert.
Besonderes Parlament
Im Frühjahr 2022 wurde das Kinderparlament gewählt. Dieses besteht aus elf Kindern im Alter von drei bis sechs Jahren.
Erzieherin Tina Eichstädt, die das Kinderparlament begleitet, hat im Vorfeld gemeinsam mit den Kindern anhand von Plakaten, Collagen und Fotos die Kinderrechte transparent und erlebbar gemacht. Anschließend lag der Fokus auf dem Kennenlernen. Die Abläufe und Rituale wurden gemeinsam beschlossen.
„Kinder lernen gute Entscheidungen zu treffen, indem sie Entscheidungen treffen und nicht Anweisungen befolgen“, so Tina Eichstädt.
Eine Sache, die auch vom Kinderparlament zu entscheiden war, ist der Bauwagen. Diesen, schätzungsweise mehr als 30 Jahre alten „Oldtimer“ hat Hausmeister Uwe Hartmann vor zwei Jahren organisiert.
Die „Abgeordneten“ hatten die Aufgabe, über Entscheidungen im Zusammenhang mit dem Bauwagen abstimmen zu lassen.
Wie etwa die Frage „oben oder unten?“ Soll heißen, wo soll der Bauwagen schlussendlich seinen Platz haben? Jede Gruppe hat ihre eigene Art und Weise der Abstimmung gefunden und war sehr kreativ in der Umsetzung.
Eine Gruppe hat einen kleinen (für unten) und einen hohen Turm (für oben) aus Bauklötzen errichtet, eine andere ein Blatt mit einem Pfeil nach unten und ein anderes Blatt mit einem Pfeil nach oben. Das Ergebnis war eindeutig. Daumen hoch für das obere Gelände.
Niklas (4), Thea (3), Maliyah (4), Timi (3) und Lenny (5) als Vertreter des Kinderparlaments freuen sich über den Start des Bauwagenprojektes und werden den anderen Mitgliedern von dem ersten Erfolg berichten.
Nicole Baer, als zweite Vorsitzende des Fördervereins der MarksburgKita Biberbau, ist begeistert: „Das Bauwagen-Projekt ist ein tolles Beispiel für die Kreativität und den Ideenreichtum unserer Kinder, den wir als Förderverein der MarksburgKita gerne unterstützen. Wir arbeiten eng mit der Leitung und dem Elternbeirat zusammen, um die pädagogische Arbeit, die Gestaltung und Pflege des Gebäudes und Außengeländes der Kita zu unterstützen sowie unentgeltliche Sport-, Beschäftigungs- und Lernangebote für die ‚kleinen Biber‘ anzubieten oder Veranstaltungen und Ausflüge für alle Kinder der Kita zu ermöglichen. Dafür sind wir neben den Beiträgen unserer Mitgliederinnen und Mitgleider immer wieder auf Spenden angewiesen.
Als ich auf den evm-Energieschub aufmerksam wurde, war das die perfekte Chance dieses großartige Projekt zu unterstützen und die vielen Pläne und Ideen der Kinder Realität werden zu lassen. Wir alle sind stolz auf unser Netzwerk aus aktuellen und ehemaligen Biber-Familien, Freunden und Förderern, die uns eine ganze Woche lang Tag für Tag unterstützt und gepusht haben, wodurch wir es tatsächlich trotz der großen und tollen ‚Konkurrenz‘ auf den dritten Platz geschafft haben.“
Mit der Starthilfe der evm kann jetzt bald losgelegt werden. Darüber freuen sich alle.
Begonnen wird noch in diesem Jahr mit der Dachreling. Mit dem Bauwagen hat die Kita zusätzlichen Raum und Rückzugsmöglichkeiten gewonnen.
Wie er genau aussehen wird, wird sich zeigen.