Pausenlos im Einsatz für die Tiere
Der 2013 ins Leben gerufene Verein unterstützt im Schwerpunkt Tiere mit Handicap im In- und Ausland, die ohne Hilfe keine Chance hätten. Der Entschluss einen Verein zu gründen, reifte in Daniela Gügel nach einem Besuch auf der griechischen Insel Kreta.
Die erste Vorsitzende erklärt: „Die Beeinträchtigungen können durch einen Unfall oder Misshandlungen entstehen, sind oft angeboren oder die Folge einer Krankheit. Sie reichen von Lähmungen über Amputationen bis hin zu Taubheit und Blindheit, Inkontinenz, Herz-, Nieren- und Darmprobleme sowie Allergien.“
Dem Verein geht es nicht nur um die Pflege dieser Tiere, sondern auch darum, Herrchen und Frauchen solcher Tiere oder denen, die es vielleicht noch werden, mit Rat und vor allem Tat, zur Seite zu stehen.
Riesig war die Freude als nun feststand, dass der Verein die 3.000 Euro gewonnen hat. „Um unsere Tiere auf den Pflegestellen zu versorgen, sind wir auf Futter-, Sach- und Geldspenden angewiesen. Wir benötigen ständig Futter, Katzenstreu, Windeln, Decken, Kratzbäume und vieles mehr“, sagt die 38-Jährige. „Genauso wichtig sind natürlich Geldspenden, um etwa die Tierarztkosten bezahlen zu können.“ Denn Operationen und Kastrationen, Impfungen sowie die Versorgung von Wunden und Abklärung von Krankheiten kosten Geld.
„Wir kämpfen für jedes Lebewesen bis zum Ende", fährt die engagierte Frau fort.
„Mit dem evm-Energieschub können wir nun endlich unsere Kranken- und Quarantänestation aufbauen und adäquat ausstatten. So können wir besser auf die Bedürfnisse der jeweiligen Tiere eingehen und ihre Überlebenschancen erhöhen. Dafür sind wir sehr dankbar.“
Von Hand aufgezogen
In Gevenich werden wir nicht nur von der Hausherrin, sondern von einer Vielzahl von Katzen und Hunden begrüßt, die sich untereinander (meistens) bestens vertragen. Im Laufe des Gesprächs werde ich erfahren, dass hier im Brehmacker sieben Hunde (zwei gesunde) – sie gehören schon zum Inventar – und circa dreißig Katzen ein vorübergehendes Zuhause gefunden haben.
Im Keller befindet sich die Anlaufstation für alle Neuankömmlinge. Intensivbetreuung ist angesagt.
In einem der Inkubatoren sitzen Speedy und ihr noch namenloser Bruder. Sie sind erst wenige Wochen jung. Die Tierschützerin erzählt: „Die kleinen Zwerge wurden von Touristen auf einem Campingplatz gefunden. Total unterkühlt und fast leblos. In der Nähe niemand, der die Kleinen übernehmen konnte und zu uns war es zu weit. Also erfolgte die Anleitung zur Erstversorgung telefonisch beziehungsweise per Videocall. Die Finder haben sich große Mühe gegeben und dafür gesorgt, dass die beiden Katzenbabys stabil für den Transport waren.“
Nun päppelt Daniela Gügel das Geschwisterpaar auf. So wie sie es schon unzählige Male zuvor mit viel Herzblut und Engagement getan hat.
Dass so kleine Geschöpfe so eine Lautstärke entwickeln können, ist schon erstaunlich. Dabei geht es ansonsten ganz entspannt und friedlich im Haus Gügel zu. Es ist kein bis kaum Hundegebell zu hören und auch kein Gerangel zu sehen.
Ein eingespieltes Team aus Menschen und Tieren.
Katzenflüsterin
Jährlich gelangen einige mutterlose, kranke und halbverhungerte Kitten zur Pfotenhilfe, oft sind es auch alte und vollkommen verwahrloste Katzen. Sie alle benötigen geeignete Bedingungen, um liebevoll wieder gesund gepflegt zu werden. Das Alter reicht von null Tagen bis zu neun Jahren. Die von Daniela Gügel aufgezogenen „Babys“ gibt sie nur in gute Hände ab. Das ist ihr wichtig.
Jede Katze hat ihre individuelle Geschichte. Und jede Katze und jeder Kater hat ihren bzw. seinen Namen, auf den sie hören. Diese fallen Daniela Gügel oft spontan ein. So heißt ein Geschwisterpaar Busco und Pani, abgeleitet von Buscopan, weil beide in ihren Anfangszeiten unter heftigen Bauchschmerzen litten.
Sie selber ist schon mit Tieren aufgewachsen. Auch heute lernt sie immer wieder etwas Neues, wie sie berichtet: „Ich versuche und gebe alles.“
Der Schwerpunkt des Vereins liegt auf Katzen, die jünger als vier Wochen sind oder eben stark beeinträchtigt.
Die Nacht ist früh zu Ende. „Dann laufe ich im Halbschlaf und im Slalom zur Küche, bereite das Futter für die Tiere zu und mache mir selbst einen Kaffee“, sagt Daniela Gügel. „Improvisieren ist meine Stärke, die ich in allen Lebenslagen anwende.“
Ein Zuhause gefunden
Fips – der „treue Opa“ der Mannschaft – hat die Lage von seinem Sessel im Eingangsbereich im Blick als wir uns verabschieden. Der Rüde ist 17 Jahre alt und seit acht Jahren im Hause Gügel.
„Früher hätte er jeden bekämpft, der mir Böses gewollt hätte“, erklärt Daniela Gügel. Der Vierbeiner, seit Welpenalter im Tierheim, war ein typischer Angsthund. Er sollte eingeschläfert werden als Daniela von ihm erfuhr. Nach langer intensiver Arbeit hat sich Fips gut in das Rudel integriert und ist sichtlich froh, hier bei der Pfotenhilfe zu sein.
Pfotenhilfe Handicap- und Straßentiere e.V.
Brehmacker 12
56825 Gevenich
www.pfotenhilfehandicap.de