Leitungswasser oder Mineralwasser? Diese Frage stellt sich bei steigenden Lebenshaltungskosten vielen Personen im Supermarkt. Nicht selten endet die Überlegung beim Einkauf mit einem Griff zum Sixpack Sprudelwasser. Leitungswasser sieht sich seit Jahren immer wieder einigen Vorwürfen zu seiner Reinheit ausgesetzt. Viele Menschen scheinen dem Mythos des verunreinigten Trinkwassers Glauben zu schenken und meiden daher das Wasser aus dem Hahn. Wir sind dem Ganzen nun genauer auf den Grund gegangen und stellen dir die wichtigsten Faktoren im Vergleich von Mineral- zu Leitungswasser vor.
Reinheit: Leitungswasser ist strenger reglementiert
Das Wasser, das bei dir durch die Leitung kommt, hat bereits einen langen Weg hinter sich. Sobald es aus dem Boden gewonnen wurde, durchläuft es mehrere Stufen eines Filterungs- und Reinigungsprozesses. Eine besonders tragende Rolle spielen dabei Aktivkohlefilter, die alle ungewünschten Partikel aus dem kühlen Nass entfernen. In Deutschland unterliegt Trinkwasser nämlich der sogenannten Trinkwasserverordnung. Diese regelt, wie oft Trinkwasser überprüft und getestet werden muss und gibt dabei auch die mikrobiologischen, chemischen und radiologischen Stoffe vor, auf die die Betreiber der Wasserwerke prüfen müssen. So haben wir beispielsweise im Jahr 2022 im Auftrag der Vereinigte Wasserwerke Mittelrhein nach den Vorgaben des Gesundheitsamtes 319 bakteriologische und chemische Analysen unseres Trinkwassers vorgenommen. Allesamt mit sehr gutem Ergebnis. Auch die Stiftung Warentest hat 2019 20 verschiedene Trinkwässer auf 126 unterschiedliche Stoffe geprüft. Alle Wässer haben den Test bestanden.
Mineralwasser hingegen ist weniger streng kontrolliert. Die Überprüfung des Mineralwassers obliegt den privaten Brunnenbetreibern und ist in der Mineral- und Tafelwasserverordnung geregelt. Diese ist bisweilen nicht so streng wie die Trinkwasserverordnung. Die Mineral- und Tafelwasserverordnung verpflichtet die Betreiber lediglich 17 Schadstoffhöchstwerte nicht zu überschreiten, beim Wasser aus der Leitung sind es allerdings 30 Stoffe.
Kosten: Wasser aus dem Hahn ist preiswerter
Die Inflation macht auch vor den Wasserpreisen nicht halt. Vielleicht ist es dir selbst schon beim wöchentlichen Einkauf aufgefallen, doch die Preise für ein herkömmliches Sixpack Wasser pendeln sich mittlerweile bei fünf Euro plus Pfand ein. Für 4,99 Euro erhältst du laut VKU rund neun Liter Mineralwasser. Dein Wasservorrat würde für ganze sieben Tage ausreichen. Investierst du den gleichen Betrag aber in Leitungswasser, erhältst du satte 2.495 Liter. Das ist genug, um dich 5,3 Jahre lang zu versorgen. Du siehst: Trinkwasser wird nicht nur strenger reglementiert, es ist auch deutlich schonender für den Geldbeutel.
Nährstoffe: Mineralwasser hat nicht immer die Nase vorne
Der Name verrät es bereits: Mineralwasser wirbt damit, besonders viele Mineralstoffe zu enthalten und dem Körper damit etwas Gutes zu tun. 2.241 Milligramm (Mg) Mineralstoffe pro Liter enthält das mineralstoffreichste Wasser. Das ist schon allerhand. Doch bei genauerem Hinsehen der Stiftung Warentest (Trinkwassertest Stiftung Warentest 07/2019) fällt auf: Längst nicht alle Mineralwässer sind hinsichtlich ihrer Mineral- und Nährstoffgehalte so gut aufgestellt. Viele der überprüften Wässer konnten weniger als 500 Mg nachweisen. Das ist zuweilen nicht schlecht, doch auch manches Leitungswasser aus einigen Regionen enthielt deutlich mehr Nährstoffe: Einige Städte konnten mit bis zu 572 Mg aufwarten und damit ihre Konkurrenz in den abgefüllten Flaschen ausstechen. Dies bestätigte ein weiterer Test im Juli 2023: Nur drei der 29 getesteten Mineralwässer waren wirklich mineralstoffreich. Die 14 Wässer mit geringen Mineralstoffgehalt wiesen im Schnitt nur 270 Mg auf. Nicht jedes Mineralwasser ist also wirklich mineralstoffhaltig. Wenn du ganz sicher gehen willst, dass du wirklich ausreichend Nährstoffe zu dir nimmst, solltest du aufmerksam die Zusammensetzung deines Wassers lesen.
Umwelt- und Klimaschutz: CO2-Abdruck reduzieren
Dieser Faktor ist in der heutigen Zeit besonders wichtig: Welche der beiden Alternativen ist besser fürs Klima? Die Antwort ist dabei klar: Das Leitungswasser. Die Verbraucherzentrale hebt in einer Untersuchung hervor, dass die Klimabelastung durch Mineralwasser im Durchschnitt 600-mal höher als durch herkömmliches Leitungswasser sei. Grund dafür sei auch der Import von Mineralwasser: Knapp 1.1 Milliarden Liter werden jährlich importiert. Die weiteren Vorteile von Leitungswasser liegen auf der Hand: Kein Transport und kein Verpackungsmüll. Auch das spart mächtig CO2-Emmissionen ein. Ein Liter Leitungswasser produziert 0,35 Gramm CO2. Die gleiche Menge an Flaschenwasser sorgt für 202,74 Gramm CO2.
Auch wenn der Ruf von Leitungswasser noch immer nicht der Beste ist, lässt sich eines festhalten: In Sachen Reinheit und Mineralstoffgehalt steht die Variante aus dem Wasserhahn dem herkömmlichen Wasser aus Flaschen in nichts nach. In puncto Preis und Klimaschutz hat das Leitungswasser sogar deutlich die Nase vorne. Wie wäre es daher mal mit einem Glas Leitungswasser?
Beste Trinkwasserqualität seit 38 Jahren
Im Stadtgebiet Koblenz, Lahnstein, der VG Vallendar und Remagen sind wir als Betriebsführerin der Vereinigte Wasserwerke Mittelrhein (VWM) und der Stadtwerke Remagen für deine Wasserversorgung verantwortlich. Über 150.000 Einwohner versorgen wir so täglich mit Wasser. Damit dein Trinkwasser aus der Leitung immer den höchsten Qualitätsstandards entspricht, nehmen wir jährlich etliche Proben, um die Versorgung auf einem gewohnt hohen Niveau zu halten. Allein im Jahr 2022 haben wir nach den gesetzlichen Vorgaben des Gesundheitsamtes beispielsweise 319 bakteriologische und chemische Analysen vorgenommen. Das Ergebnis: Ausgezeichnet! Du willst mehr über unser Trinkwasser erfahren?
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