Spannung pur

7:30 Uhr

Yannick Halfmanns Tag startet täglich am Koblenzer Standort der evm-Gruppe in der Schützenstraße mit einer Teambesprechung. Der gelernte Elektroniker für Betriebstechnik hat 2018 seine Ausbildung bei der Netzgesellschaft der evm-Gruppe, der enm, begonnen und diese 2022 erfolgreich abgeschlossen. Mittlerweile ist er Teil eines achtköpfigen Teams, das vielseitige Aufgaben erledigt. Während der morgendlichen Teambesprechung informiert der Baubeauftragte Thorsten Rams sein Team über die anstehenden Aufgaben des Tages. Ob klassische Kabel- oder Schaltarbeiten, Instandsetzungsmaßnahmen oder Inbetriebnahmen von neuen Schaltanlagen: Kein Tag gleicht dem vorherigen. Heute geht es für den 23-Jährigen Yannick auf die Koblenzer Karthause. Hier soll heute gemeinsam mit drei weiteren Kollegen das Kabel einer alten Station in einer neueren und moderneren Station angeschlossen werden. Ein letzter Schluck aus der Kaffeetasse und schon geht es los.

8:00 Uhr

Bevor sich Yannick gemeinsam mit seinen Teamkollegen auf den Weg zur heutigen Baustelle machen kann, muss er zunächst sein Fahrzeug beladen. Dazu legt er den kurzen Weg zum Hauptlager zurück und holt dort angekommen alle Materialien ab, die er für seine heutige Aufgabe benötigt. Im Handumdrehen sind die Kabelendverschlüsse zusammengesucht und verladen. Mit einem Ruck schließt er die Schiebetür des Sprinters. „Jetzt können wir los“, erklärt er noch, bevor er sich in den Fahrerraum des Wagens schwingt.

8:30 Uhr

Yannick in der alten Station
Vor jeglichen Arbeiten am Stromnetz achtet Yannick auf das Einhalten der fünf Sicherheitsregeln

Die heutige Baustelle ist nur wenige Minuten Autofahrt entfernt. Das Team um Yannick Halfmann ist für ganz Koblenz und die umliegenden Verbandsgemeinden verantwortlich. „Manchmal fahren wir bis nach Höhr-Grenzhausen oder Neuhäusel, um dort zu arbeiten. So sieht man beinahe täglich etwas Neues. Der Arbeitsalltag ist immer sehr abwechslungsreich“, erläutert er. Bevor es jedoch losgehen kann, muss der Elektroniker erst seine persönliche Schutzausrüstung anlegen: Sicherheitshelm, Handschuhe und eine lichtbogenfeste Jacke sind die täglichen Begleiter des 23-Jährigen. Auf der heutigen Baustelle soll eine alte Trafo-Station abgeschaltet und deren Kabel in eine neu errichtete Station eingezogen und angeschlossen werden. Da ein anderes Team am Vortag die erste Versorgungstrecke der Ringnetzversorgung bearbeitet hat, muss Yannick heute zusammen mit seinem Team die Kabel der zweiten Strecke umlegen. Dazu steht er in regem Kontakt mit der Netzleitstelle. Mit seinem Diensthandy ruft er diese an, um die nötigen Schaltfreigaben zu erhalten. Dann schaltet er den Schalter der Schaltanlage und prüft, ob die Leitung spannungsfrei ist. Seine Kollegen führen diese Vorgänge parallel von der verbundenen Station aus durch. Anschließend erdet der junge Netzmonteur die Strecke, um so für die Sicherheit seines Teams zu sorgen. Die Einhaltung der sogenannten fünf Sicherheitsregeln sind in diesem Moment die Lebensversicherung der Elektroniker. Aus diesem Grund hat deren Einhaltung vor der Ausführung jeglicher Arbeiten im Stromnetz oberste Priorität. Es folgt eine Rückmeldung an die Netzleitstelle, die ihm als -Anlagen- und Arbeitsverantwortlichen über die 20kV-Kabelstrecke die Verfügung erteilt.

 

09:30 Uhr

Nun widmet sich der Elektroniker der neu errichteten Station. Nachdem die Endverschlüsse und Kabel von der alten Schaltanlage mit einer Kabelschere getrennt wurden, werden diese nun entfernt. Jetzt müssen die Kabel für das Anschließen in der neuen Station vorbereitet werden. Kürzen, abmanteln, schälen und isolieren: Yannick Halfmann ist geübt in all diesen Handgriffen. „Man braucht schon ein bisschen Übung, um die einzelnen Schritte zu perfektionieren, aber wenn man den Dreh einmal raus hat, macht die Arbeit großen Spaß“, berichtet er. Bis zur Mittagspause wird er alles erledigt und die neue Station angeschlossen haben. Seit November 2023 darf Yannick sich sogar Meister nennen. Den viermonatigen Weiterbildungskurs in Vollzeit hat ihm sein Arbeitgeber bezahlt. „Ich freue mich sehr über die Chancen, die mir die evm-Gruppe bietet“, erzählt er im Gespräch. Ich liebe meinen Job und die damit verbundenen Aufgaben. Ich bin den ganzen Tag draußen an der frischen Luft und kann in einer guten Arbeitsatmosphäre arbeiten. Daher ist es umso schöner, dass mein Arbeitgeber mir zusätzlich Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet“.

 

12:00

Die Mittagspause verbringt Yannick Halfmann immer im Kreise seines Teams. „Wenn wir auf einer Baustelle unterwegs sind, essen wir außerorts“, berichtet der gebürtige Emmelshausener. Heute hat sich Yannick Hähnchen mit Reis von zuhause mitgebracht. „Wir verstehen uns alle super und können nicht nur über Berufliches, sondern auch Privates sprechen. Ich verbringe gerne Zeit mit meinen Kollegen.“

 

12:30

Frisch gestärkt geht es nach der Pause weiter. Für Yannick und sein Team steht nun die Wartung einer Trafostation an. Dazu kommt heute auch ein Ersatzstromaggregat zur Weiterversorgung der betroffenen Hausanschlüsse zum Einsatz. „Dieses Ersatzstromaggregat kann im Zweifel ein ganzes Wohngebiet mit Strom versorgen“, erklärt der junge Meister. Schnell ist das Aggregat angeschlossen. Dazu verbindet es Yannick mit einem Sicherheitshandschuh über eine Sicherungsleiste mit der Niederspannungsverteilung der Kompaktstation. Auch bei diesem Arbeitsvorgang muss er sich von der Schaltleitung die Schaltaufträge zum Freischalten holen, um später mit der erteilten Verfügung arbeiten an der Trafostation durchzuführen.  Für die Wartung wird er nun knapp zwei Stunden brauchen. Um die Station wieder fit zu machen, muss er Funktion von Schaltanlage und Transformator sicherstellen, reinigen und auf Vollständigkeit überprüfen.

 

16:00

Um 16 Uhr endet der Arbeitstag des Elektronikers. Morgen wird er wieder um 7:30 Uhr im Besprechungsraum der Schützenstraße stehen, um zu erfahren, wohin ihn seine Arbeit dieses Mal führt.