Manche Häuser oder Wohnungen sind gut gedämmt, andere schlecht. Manche Menschen heizen ihre Räume auf 22, 23 und mehr Grad, anderen reichen 20 oder 19. Die wenigsten Wohnflächen sind vergleichbar. Und selbst wenn, kommt es noch auf Lüftungsgewohnheiten etc. an. Vor allem aber auch darauf, wie man mit Warmwasser umgeht. Und natürlich hängt der tatsächliche Verbrauch auch sehr stark davon ab, wie kalt es draußen ist; je kälter, umso mehr Gas wird verbraucht, um die gewünschte Raumtemperatur zu erreichen. – Kann man da überhaupt einen Durchschnittsverbrauch berechnen?
Man kann. Wir kalkulieren hier zum Beispiel mit 150 kWh pro m² Wohnfläche und Jahr. Da ist dann ein durchschnittlicher Warmwasserverbrauch auch schon mit drin. Daraus ergeben sich in etwa folgende „Normalverbräuche“.
Quadratmeter | Verbrauch im Schnitt |
60 m² | 9.000 kWh |
80 m² | 12.000 kWh |
100 m² | 15.000 kWh |
120 m² | 18.000 kWh |
140 m² | 21.000 kWh |
1. Die Raumtemperatur: Wenn die besonders hoch ist, verbrauchst Du natürlich auch mehr Energie. Man geht hier durchschnittlich von 6 Prozent pro Grad aus. Bei einer 80 m² Wohnung kannst Du so also Deinen Verbrauch um 720 kWh pro Grad verändern.
2. Die Bausubstanz und Dämmung des Hauses: Darauf hat man als Mieterin und Mieter natürlich wenig Einfluss. Wenn Dir die Wohnung oder das Haus gehört, allerdings schon. Um herauszufinden, wie effizient Dein Haus oder Deine Wohnung ist, kannst Du aber einfach einen Blick in Deinen Energieausweis werfen.
3. Die Heizanlage selbst: Alte Erdgas-Heizungen verbrauchen im Gegensatz zu neuen Erdgas-Brennwertgeräten viel mehr Energie, um die gleiche Wärme zu erzeugen. Wenn alles stimmt, sind hier bis zu 30 Prozent Ersparnis drin. Das liegt am wesentlich höheren Nutzungsgrad neuer Anlagen:
Drei Beispielrechnungen, die Dir den Überblick geben
Wir hoffen natürlich, dass Dir die Informationen von oben weiterhelfen können. Damit Dein Verbrauch aber noch greifbarer wird, haben wir noch einmal genauer nachgerechnet und Dir drei Beispiele aufgeschlüsselt …
Beispiel 1: Du wohnst in einem Gebäude mit sehr wenig Energiebedarf auf 100 m². Also genau in der Effizienzklasse A. Dann brauchst Du im Jahr etwa 37,5 kWh pro m² und insgesamt etwa 3.750 kWh. Das ist vergleichsweise wenig. Sparen lohnt sich hier aber trotzdem.
Beispiel 2: Du lebst in einem ganz normalen Gebäude der Effizienzklasse D. Dann benötigst Du im Jahr etwa 100,0 kWh pro m². Auch das ist noch relativ sparsam. Aber Du verbrauchst schon 10.000 kWh. Liegst Du darüber, ist Sparen angeraten. Liegst Du drunter, machst Du schon vieles richtig.
Beispiel 3: Du lebst in einem Altbau, aber der hat nur die Effizienzklasse F und verbraucht 175 kWh pro m² und Jahr. Nach Adam Riese wären das 17.500 kWh. Wer hier das Sparen zum Programm macht, wirtschaftet schnell in die eigene Tasche.
Die entscheidende Frage: Wo kannst Du wie viel sparen?
85 Prozent für die Heizung und 14 Prozent für Dein Warmwasser – das sind die Eckdaten, an die Du Dich halten solltest. Und wir wollen Dir am Schluss noch eine Handvoll konkreter Spartipps mitgeben, die Deinen Verbrauch senken können. Neben einer niedrigeren Raumtemperatur – die haben wir ja schon oben genannt – sind das:
- Nachtabsenkung ein – denn in der Nacht müssen Räume nicht so warm sein wie tagsüber. Da reichen zum Beispiel 18 statt 20 Grad. Bei 8 Stunden Absenkung pro Tag bringt Dir* das etwa 140 Euro im Jahr.
- Rollos und Co. – wenn Du sie hast, dann lass sie in der Nacht runter. Das senkt Deine Heizkosten um etwa 10 Prozent und im Durchschnittshaushalt* sind das etwa 351 Euro.
- Dämmen von Heizungsrohren und Türen – zieht es bei Dir irgendwo? Das kannst Du mit einfachen Mitteln verhindern. Etwa mit Dichtungsbändern oder mit Zugluft-Stoppern. Ebenso können gedämmte Heizungsrohre in Kellern und Vorhänge Deinen Energieverbrauch deutlich senken.
- Wartung oder eine neue Heizung – eine neue Heizung spart richtig Energie. Wichtig ist aber vor allem auch, dass Deine Heizung gewartet und entlüftet ist. Schon 1 mm Ruß im Heizkessel kann Deinen Verbrauch um 5 Prozent steigen lassen. Im Durchschnittshaushalt* wären das 175 Euro.
- Und selbstverständlich kannst du auch beim Warmwasser sparen: Kürzer duschen und nicht baden – damit erzählen wir Dir sicher nichts Neues. Duschen benötigt viel weniger Energie als Baden, weil ja weniger Wasser warmgemacht werden muss. Auch Sparduschköpfe und Perlatoren senken Deinen Wasserverbrauch und damit Deine Energiekosten. Hier sind bis zu 50 Prozent und etwa 289 Euro im Durchschnittshaushalt* drin.